Beschlussvorlage - VO/11948/25-1
Grunddaten
- Betreff:
-
Schienenersatzverkehr in 2026 während der Vollsperrung zur Qualitätsoffensive - Vorstellung durch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH
- Status:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Beschlussorgan:
- RAT
- Bearbeitung:
- Katrin Schütte
Beratungsfolge
Status | Datum | Gremium | Beschluss | PA |
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Erledigt
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Verwaltungsausschuss
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Vorberatung
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Erledigt
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Rat der Hansestadt Lüneburg
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Entscheidung
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01.10.2025
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Sachverhalt
In der Sitzung des Ausschusses für Mobilität am 17.09.2025 wurde durch die Landesnahverkehrsgesellschaft (LNVG) auf Basis der VO/11948/25 umfassend zum aktuellen Planungsstand des Schienenersatzverkehrs während der geplanten Qualitätsoffensive 2026 der DBInfraGO vorgetragen. Während der Qualitätsoffensive 2026 im Zeitraum vom 01.05.2026 bis 10.07.2026 ist die Bahnstrecke Hamburg – Lüneburg – Hannover in diesem Zeitraum zwischen Lüneburg und Hannover vollgesperrt, in Richtung Hamburg ist nur eines der drei Gleise verfügbar. Ergänzend wird auf die VO/11948/25 verwiesen.
Das von der LNVG betriebene Vergabeverfahren zu den Fahrdienstleistungen für den Schienenersatzverkehr ist noch nicht abgeschlossen.
Aus diesem Grund hat die Verwaltung in dem vorangegangenen Austausch mit dem Nds. Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Bauen (MW) und der LNVG versucht, auf verschiednen Ebenen Einfluss auf die Ausgestaltung des geplanten SEV zu nehmen. Ziel sollte sein, diesen deutlich zu verbessern und an die tatsächlichen Bedarfe der Nutzerinnen und Nutzer anzupassen. Mit demselben Ziel wurde auch eine Initiative gegenüber der DB unternommen.
In der VO/11948/25 hat die Verwaltung die bislang erhobenen Kernforderungen sinngemäß wie folgt formuliert:
- Einrichtung einer stündlich getakteten Schnellbusverbindung ohne Zwischenhalte zwischen Lüneburg und Hannover-Hbf, welche die bisher kommunizierte Fahrtdauer von 2:48 Stunden bis nach Hannover Nord (Langenhagen) deutlich verkürzt.
- Durchbindung des SEV aus Richtung Süden über Lüneburg hinaus bis nach Winsen ab dem 01.05.2026. Um die Anbindung Lüneburgs an den SPNV in Winsen zu gewährleisten, bedarf es zusätzlicher SEV-Kapazitäten zwischen Lüneburg und Winsen, die mit einer Durchbindung des SEV aus Süden über Lüneburg hinaus, bereitgestellt werden könnten.
- Gewährleistung eines an den tatsächlichen Bedarfen orientierten Angebotes für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen und besonderen Anforderungen, bspw. ausreichend Plätze für Rollstuhlfahrer:innen und den Einsatz von barrierefreien Fahrzeugen.
- Einrichtung einer Kundendialog- und Servicestelle für sämtliche Fragen und Rückmeldungen zum SEV und ein gut durchdachtes Beschilderungs- und Informationskonzept an den Haltepunkten des SEV.
- Ermöglichung zur Mitnahme von Fahrrädern in den Fahrzeugen des SEV.
- Umsetzung einer Erhebung, in welchem Umfang das geplante Angebot überhaupt genutzt wird.
Diese städtischerseits bereits mehrfach formulierten Forderungen für einen bedarfsorientierten SEV wurden vom Ausschuss in seiner Sitzung am 17.09.2025 geteilt. Auf Grundlage der Erläuterungen des Vertreters der LNVG wurden im Zuge der Diskussion aus der Mitte des Ausschusses sowie seitens der Verwaltung weitere Forderungen und Prüfbitten herausgearbeitet. Diese lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Bereitstellung von zusätzlichen bzw. alternativen Angeboten zum SEV (z.B. Gutscheine für Unterkünfte, um Pendlerinnen und Pendlern zeitaufwändige SEV-Fahrten mit teilweise unzumutbaren Reisezeiten zu ersparen; Bereitstellung von Co-Working-Spaces und Bewirtungsmöglichkeiten für wartende Reisegäste)
- Ausschöpfung aller Kapazitäten auf dem nach Winsen verfügbaren Gleis mit dem Ziel, SPNV nicht nur während der Hauptverkerhszeit mit zwei Zügen bereitzustellen
- Zeitnahe Prüfung durch die LNVG in Abstimmung mit dem Aufgabenträger für den ÖPNV, ob die geplanten SEV-Fahrten überhaupt am Bahnhof Lüneburg/ZOB abgewickelt werden können; sollte dies nicht der Fall sein, muss zeitnah ein Alternativstandort gefunden werden, bei dessen Suche die Hansestadt gerne unterstützt. Für diesen Fall ist eine Verbindung zwischen Bahnhof/ZOB und Alternativstandort durch einen Shuttle-Service zu gewährleisten.
- Gewährleistung einer hinreichenden Kommunikation, die auch das Beschwerdemanagement umfasst.
- Einforderung finanzieller Unterstützung durch die Landes- und Bundesebene, sowie der DBInfraGo. Denn die Qualitätsoffensive ist als vorgelagerte Generalsanierung zu betachten, die zu einer außerordentlichen Doppelbelastung auf dem Hochleistungskorridor zwischen Hamburg und Hannover führt und eine außergewöhnliche Kraftranstrengung für die LNVG bedeutet.
Statt der Formulierung einer Resolution zur Sitzung des Rates am 01.10.2026 hat die Verwaltung vorgeschlagen, eine Beschlussfassung des Rates vorzubereiten, mit der sie beauftragt wird, sämtliche Forderungen zur Verbesserung des SEV und diesbezügliche Prüfbitten zusammenzufassen und der LNVG auf dem Schriftwege zuzuleiten. Mit dieser Vorlage kommt die Verwaltung dem Beratungsergebnis aus der Sitzung des Mobilitätsausschusses vom 17.09.2025 nach.
Darüber hinaus hat Oberbürgermeisterin Kalisch einen persönlichen Termin bei dem zuständigen Minister, Grant Hendrik Tonne, angefragt, um diesen Forderungen persönlich Nachdruck zu verleihen und mögliche Fragen zu klären.
