19.06.2025 - 14 Theater Lüneburg GmbH - Neuausrichtung - Weisun...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beschluss:

 

Der Rat der Hansestadt Lüneburg fasst mehrheitlich folgenden Beschluss:

 

Die von der Geschäftsführung der Theater Lüneburg GmbH in der Spielzeit 2024/2025 umgesetzte Neuausrichtung wird befürwortet.

 

Unter Berücksichtigung der Theater eigenen Maßnahmen zur Kostendämpfung und Erlössteigerung sowie der für den Zeitraum noch endzuverhandelnden Zuschussvereinbarung (einschließlich Tarifsteigerungen) mit dem Land Niedersachsen werden die daraus ggfs. abschließenden noch resultierenden Verlustausgleiche der nächsten drei Spielzeiten, mithin bis einschließlich 2027/28 haushaltsrechtlich sichergestellt.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, mit der aktuellen Geschäftsführung, Herrn von Mansberg und Frau Weeke, über die Verlängerung der Dienstverträge um weitere fünf Jahre zu verhandeln.

 

Die städtischen Beteiligungsvertreter in der Gesellschafterversammlung der Theater Lüneburg GmbH werden angewiesen

 

1. die Geschäftsführung des Theaters anzuweisen, die Neuausrichtung unter Fortführung des Theaters als 3-Sparten-Haus konsequent weiter umzusetzen.

 

2. die Geschäftsführung anzuweisen, das Orchester sozialverträglich, das heißt, ohne betriebsbedingte Kündigungen, an die neuen Rahmenbedingungen anzupassen.

 

3. den Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung zu ermächtigen, die Dienstverträge der Geschäftsführungen abzuschließen.

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Abstimmungsergebnis:

 

   Ja-Stimmen: 30

Nein-Stimmen: 2

  Enthaltungen: 1

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Beratungsinhalt:

 

Bürgermeisterin John regt an, den Beschluss zu fassen, um damit Herrn von Mansberg den nötigen Freiraum zu ermöglichen.

 

Oberbürgermeisterin Kalisch erinnert daran, dass an anderen Theaterhäusern weitreichendere Maßnahmen diskutiert werden müssten. In Lüneburg sei ein guter Weg gefunden worden, der ein Schließen von Sparten, eine Kürzung von Programmen oder eine Entlassung von Mitarbeitenden eben gerade nicht beinhalte.

 

Ratsfrau Dr. Dartenne spricht sich für die finanzielle Unterstützung des Theaters aus, um in den folgenden drei Jahren eine Neuausrichtung zu ermöglichen. Sie kritisiert aber die Verlängerung der Intendanz bis 2032, ohne dass die Position ausgeschrieben worden wäre. Sie hätte sich für eine Verlängerung mit der bisherigen Intendanz angepasst an die Dauer der finanziellen Unterstützung bis 2028 ausgesprochen.

 

Ratsfrau Lotze beschreibt die Kultur als echten Standortfaktor für Lüneburg. Lüneburg stehe zum Theater als drei-Sparten-Haus. Sie begrüße die Neuausrichtung und das Konzept, das bereits erste Erfolge zeige. Ein Wehrmutstropfen sei die strukturelle Unterfinanzierung. Hier würde sie sich mehr Mittel vom Land wünschen. Umso wichtiger sei es, dass das Theater von den Gesellschaftern für drei Jahre Planungssicherheit erhalten habe. Auch die Fortsetzung des Vertrages mit der Intendanz werde begrüßt. Ihre Fraktion werde dem Beschluss aus dem Kulturausschuss folgen.

 

Ratsfrau Kabasci setzt auf die Weiterentwicklung des Theaters. Das Theater solle ein Ort des Austausches werden. Sie wolle in das Theater investieren und die Neuausrichtung unterstützen. Klassische Konzerte würden inzwischen weniger häufig besucht, so dass der Kompromiss für den Umbau des Orchesters, Freiraum schaffen werde. Man müsse sich den neuen Realitäten stellen, die mit dem Beschluss unterstützt werden sollen. Sie sei überzeugt, dass das Theater die notwendige Umstellung schaffen werde.

 

Ratsfrau Esders bedauert, dass ihrem Vorschlag, die Orchesterleitung anzuhören, nicht gefolgt wurde. Die Kürzung beim Orchester schwäche die Stadtgesellschaft, die sich für den Erhalt des Orchesters ausgesprochen habe. Kooperationen seien gefährdet. Das Orchester und die übrigen Theaterbeschäftigten bräuchten eine höhere Wertschätzung durch Mindesthonorare und Mitbestimmungsrechte. Das Sinfonieorchester habe auf seine Existenzgefährdung hingewiesen. Sie wirbt für die Annahme ihres Änderungsantrags.

 

Ratsherr Köppen schildert, dass er als Freund des Theaters die kulturelle Bedeutung kenne. Man müsse aber auch die schwierige Finanzsituation beachten. Es brauche echte Innovationen und eine Neuausrichtung. Das sei eine große Verantwortung für alle. Die Abschaffung von Oper und Konzert sei keine Lösung, es brauche neue Formate.

 

Oberbürgermeisterin Kalisch betont, dass sie immer wieder im Gespräch mit Amtskolleg:innen und Vertretungen des Landes sei, um Lösungen für die kommunalen Theater zu finden. Es gebe aber leider weiter kein zufriedenstellendes Ergebnis. Sie gehe davon aus, dass alle Ratsmitglieder auch das Theaterorchester wertschätzen. Allerdings sei ohne ein Theater auch kein Theaterorchester denkbar. Sie frage sich, ob wirklich alle den erst der Lage erkannt hätten. Der Intendant, Herr von Mansberg, habe dies und genieße ihr vollstes Vertrauen. Er habe neue Wege gefunden und sie ist ausgesprochen froh und dankbar, dass man in Lüneburg nicht über kürzere Programme oder das Schließen des Hauses diskutieren müsse, wie andernorts. Sie baue auf die weitere Zusammenarbeit mit Herrn von Mansberg.

 

Ratsherr Soldan lobt das Theater, das großartig und einzigartig in seiner Struktur sei mit eigenen Ensembles für jede Sparte. Die Kürzungen würden für Einschränkungen sorgen. Allerdings sorge die Vielfalt für Resilienz und Attraktivität. Auch die Spielstätten und die Akademie seien Alleinstellungsmerkmale, die das Theater voranbringen würden. Erste Erfolge seien bereits sichtbar. Entscheidend sei es, das ältere und jüngere Publikum mitzunehmen. Mit dem Beschluss solle der Intendanz künstlerische Freiheit gegeben werden, die anstehenden Probleme zu lösen. Ein Theater sei nicht statisch. Die Verkleinerung des Orchesters sorge eher für Flexibilisierung. Die Finanzierung müsse über das Land sichergestellt werden. Dafür sollten sich die Abgeordneten stark machen. Da solche Veränderungen Zeit bräuchten, sei die Vertragsverlängerung mit der Intendanz um fünf Jahre sinnvoll.

 

Ratsherr Schwake schließt sich den Ausführungen an. Wenn das vorgestellte Konzept auf den Weg gebracht werde, dann sollte dies mit der Geschäftsführung und seinem Team erfolgen. Er habe Vertrauen in das Theater. Auch wenn die Stadt kein Geld habe, hätten sich Stadt und Kreis verständigt und zu einer Lösung gefunden. Er bedauert, dass das Land seinen Aufgaben nicht nachkomme. Das abgestimmte Konzept sollte beschlossen werden.

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Anlagen zur Vorlage