07.05.2025 - 22.4 Antrag "Marktsatzung ändern - Weihnachtsstadt v...

Beschluss:
geändert beschlossen
Reduzieren

Beschluss:

 

Der Antrag wird von den Antragstellern zurückgezogen.

 

Dem folgenden, in der Sitzung gestellten Änderungsantrag wird mehrheitlich zugestimmt:

 

2026 wird einmalig ein Vorziehen des Weihnachtsmarktes vorgenommen. Anschließend sollen sich alle betroffenen Interessengruppen zusammensetzen und den Testlauf evaluieren. Erst danach soll über eine Änderung der Marktsatzung entschieden werden.

Reduzieren

Abstimmungsergebnis:

 

Änderungsantrag

   Ja-Stimmen: 23

Nein-Stimmen: 7

  Enthaltungen: 2

Reduzieren

 

Beratungsinhalt:

 

Ratsherr Dißelmeyer geht darauf ein, dass die Lüneburger „Weihnachtsstadt“ als eine der schönsten Norddeutschlands gelte und damit ein Touristenmagnet sei. Das bringe Umsatz in die Stadt. Die Weihnachtsstadt um ein weiteres Wochenende zu verlängern, käme Allen zugute. Seine Fraktion habe hierzu die Anregung des Schaustellerverbandes aufgenommen. Er kritisiert, dass die Positionen der Dehoga, der Schausteller und der Kaufleute in der Vorlage nicht berücksichtigt seien. Andere Sdterden ebenfalls ihre Weihnachtsmärkte vor Totensonntag öffnen.

 

Erster Stadtrat Moßmann legt dar, dass Stellungnahmen der Verwaltung der Politik eine Entscheidungshilfe sein sollen. Es sei nicht leistbar, zu allen Themen die Positionen aller Betroffenen einzuholen. Durch die Betroffenheit des Totensonntags, habe man hier die Kirche beteiligt. Bezüglich der Städte, die vor Totensonntag ihre Weihnachtsmärkte öffnen, müsse unterschieden werden zwischen städtischen und privaten Weihnachtsmärkten. Auf die für die Verwaltung relevante Homepage sei hingewiesen worden. Private Weihnachtsmärkte rden in Lüneburg und anderen Städten bereits früher beginnen.

 

Ratsherr Goralczyk beschreibt die Komplexität der Diskussion. Der Totensonntag stehe unter einem besonderen staatlichen Schutz. Jedes Fest habe seine Zeit, gefeiert zu werden. Das sollte eigentlich nicht vorverlegt werden. Außerdem rden die Marktbeschicker verdrängt. Auch wenn die Schausteller einen früheren Beginn befürworten rden, sollte die Kommerzialisierung irgendwann beendet werden. In seiner Fraktion seien unterschiedlichen Meinungen ausgetauscht worden. Vielleicht sei es an der Zeit einen Versuch für 2026 zu wagen. Er stelle daher den Änderungsantrag, den vorgezogenen Weihnachtsmarkt für 2026 einmalig auszuprobieren. Danach mögen sich alle Betroffenen zusammensetzen und den Testlauf evaluieren. Erst danach solle über eine Änderung der Marktsatzung entschieden werden.

 

Oberbürgermeisterin Kalisch geht darauf ein, dass für sie Advent im Dezember beginne und im Jahr alles seine Zeit habe. Sie persönlich spreche sich gegen den vorgezogenen Weihnachtsmarkt aus, zumal aktuell geprüft werde, ob dadurch der Titel „Weihnachtsstadt“ verloren ginge.

 

Ratsherr hmann berichtet, dass der Wunsch nach dem vorgezogenen Weihnachtsmarkt an ihn herangetragen worden sei. Er habe daraufhin viele Gespräche geführt. Eigentlich ginge es um das Verlängern um drei Tage, da der Markt Totensonntag geschlossen bliebe. Man hoffe, durch vermehrten Tourismus zu profitieren. Die Schausteller seien bereit, sich mit allen zusammenzusetzen und ein umsetzbares Konzept abzustimmen.

 

Ratsherr Blanck stellt die andere Meinung seiner Fraktion dar. Man sei dabei, Werte zu verschieben und sich dem Konsum zu unterwerfen. Es tue gut, dem Rhythmus des Kirchenjahres zu folgen. Kultur und Tradition solle man nicht über Bord werfen. Es sei nicht zu erwarten, dass die Kunsthandwerker mehr verkaufen würden, es würde lediglich mehr konsumiert. Ein früherer Beginn sei nicht nötig, das Gescft solle nicht auf dem Rücken der Marktbeschicker ausgeweitet werden.

 

Ratsherr Neumann bekräftigt, dass es um die Wirtschaft und die Touristen in der Stadt ginge. Auch der frühere Zeitpunkt werde vielfach bereits als Vorweihnachtszeit empfunden. Der Weihnachtsmarkt nnte die Innenstadt und die Schausteller stärken. Er würde die Anträge unterstützen.

 

Ratsherr Soldan hinterfragt, ob die Menschen wirklich ufiger den Weihnachtsmarkt besuchen würden. Hofweihnachtsmärkte und Wintermärkte rden ohnehin früher beginnen, das sei kein Argument für das Vorziehen des städtischen Weihnachtsmarktes. Der Wochenmarkt ziehe die Lüneburger:innen in die Stadt. Er bezweifle, dass nach einem Weihnachtsmarktbesuch weitere Angebote genutzt würden. Bereits heute sei die Stadt samstags gut besucht. Daher solle man weder Schausteller noch Marktbeschicker noch den Einzelhandel bevorzugen.

 

Ratsherr Grimm bestätigt, dass die Fraktion geteilter Meinung sei. Hinsichtlich des Wordings könne man vor Totensonntag einen Wintermarkt und ab dem Mittwoch vor dem 1. Advent einen Weihnachtsmarkt abhalten. Er gehe von besseren Umsätzen aus. Er könne den Antrag der CDU unterstützen und hoffe auf 2026.

 

Oberbürgermeisterin Kalisch hebt hervor, dass man den Weihnachtsmarkt in eine bestimmte Zeit einordne, da es sonst auch gleich ein vergleichbares tägliches Angebot geben könne. Die Marktbeschicker hätten in der Vergangenheit vergleichbare Einbußen erlebt wie die Schausteller. Der Weihnachtsmarkt sei inzwischen bis Sylvester verlängert worden. Dies solle man erst evaluieren, ehe man das Angebot zusätzlich nach vorne ziehe.

 

Ratsfrau John spricht sich für einen Versuch aus. Eventuell könne man die nachgelagerte Zeit wegfallen lassen. Dies müsse ausprobiert und geprüft werden. Man sollte wenigstens einen Versuch starten.

 

Ratsfrau Lotze bedankt sich für die konstruktive Debatte. Es ginge ihr nicht darum, Werte zu verschieben. Das aktuelle Bild entspräche aber nicht mehr der Realität. Sie ziehe daher den Antrag zurück und sich dem Änderungsantrag an. Man möge aber alle Betroffenen an einen Tisch holen, um die Möglichkeiten auszuloten. Das Thema dürfe nicht im Streit enden, daher solle versucht werden, die Interessen in Einklang zu bringen. Auch sie sei Befürworterin des Wochenmarktes.

 

Erster Stadtrat Moßmann fasst zusammen, dass damit zwei weitere Tage für die Marktbeschicker als Ausnahmefall gelten würden. Er erwarte, dass ein Treffen am runden Tisch ausgehen rde, wie das Hornberger Schießen, die Positionen seien hinlänglich bekannt und ein Konsens nicht zu erwarten. Bei einem positiven Beschluss würde die Stadt den Antrag umsetzen und anschließend mit den Beteiligten evaluieren.

 

Ratsherr Dißelmeyer bietet an, dass der Prozess im Vorfeld nicht durch die Verwaltung moderiert werden brauche. Die Politik nne die Betroffenen und die Verwaltung einladen.

Reduzieren

Anlagen zur Vorlage

Online-Version dieser Seite: https://buergerinfo.stadt.lueneburg.de/public/to020?SILFDNR=7493&TOLFDNR=59383&selfaction=print