Mitteilungsvorlage - VO/11948/25

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Beratungsfolge

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Sachverhalt

Die Deutsche Bahn (DB) plant im Rahmen der Qualitätsoffensive 2026 eine zehnwöchige Sperrung der Bahnstrecke Hamburg–Hannover (01.05. – 10.07.26). Bei dieser Maßnahme sollen mehrere Stellwerke neu gebaut, neue Leit- und Sicherheitstechnik verbaut und Gleise, Weichen und konstruktive Ingenieurbauwerke erneuert werden. Zuletzt wurde über diese Maßnahmen im Rahmen der gemeinsamen Sitzung des Ausschusses für Mobilität von Hansestadt und Landkreis Lüneburg am 10.03.2025 berichtet.

 

Die genannten Maßnahmen werden für den Zeitraum vom 01.05.2026 bis voraussichtlich 10.07.2026 zu einer Vollsperrung der Strecke Lüneburg - Hannover führen, welche durch Einrichtung von Schienenersatzverkehren (SEV) kompensiert werden soll. Die Landesnahverkehrsgesellschaft mbH Niedersachsen (LNVG) übernimmt die Vergabe der SEV-Leistungen und bereitet eine Ausschreibung für September 2025 vor. Angesichts der herausragenden Bedeutung der Strecke für die Hansestadt Lüneburg - insbesondere für Pendler:innen, Schüler:innen, Studierende und dem Wirtschaftsverkehr - wurde die LNVG zur Sitzung des Ausschusses für Mobilität am 17.09.2025 eingeladen, um den aktuellen Planungsstand bzgl. der SEV vorzustellen.

 

Die Hansestadt Lüneburg steht seit Ende 2024 im Austausch mit der LNVG, der Deutschen Bahn AG (DB AG), dem Landkreis Lüneburg und dem Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Bauen und Digitalisierung, um die Planungen des SEV und die aus Sicht der Hansestadt Lüneburg notwendigen Anforderungen an den SEV abzustimmen.

 

Obwohl sich ein Teil der durch die Hansestadt Lüneburg eingeforderten Maßnahmen im SEV-Konzept der LNVG wiederfinden lässt, sieht die Verwaltung der Hansestadt Lüneburg erheblichen Nachbesserungsbedarf. Neben einem grundsätzlich kapazitativen auskömmlichen SEV, forderte die Verwaltung der Hansestadt Lüneburg unter anderem folgende Punkte gegenüber der LNVG und der DB AG (als Maßnahmenverursacherin) ein:

 

  •             Eine Schnellbusverbindung ohne Zwischenhalte zwischen Lüneburg und Hannover, welche die bisher kommunizierte Fahrtdauer von 2:48 Stunden bis nach Hannover Nor (Langenhagen) deutlich verkürzt.

 

  •             Eine mit Beginn der Qualitätsoffensive am 01.05.2026 einsetzende Durchbindung des SEV aus Richtung Süden über Lüneburg hinaus bis nach Winsen. Der SEV aus Süden soll nach bisheriger Planung in Lüneburg enden. Da ab Lüneburg in Richtung Norden während der Qualitätsoffensive nur eins von drei Gleisen zur Verfügung steht, wird außer in der Hauptverkehrszeit stündlich nur ein Metronom zwischen Lüneburg und Winsen verkehren, ab Winsen stehen wieder alle drei Gleise zur Verfügung und es verkehrt der übliche SPNV. Um eine Anbindung Lüneburgs an den SPNV in Winsen zu gewährleisten, bedarf es zusätzlicher SEV-Kapazitäten zwischen Lüneburg und Winsen, die mit einer Durchbindung des SEV aus Süden über Lüneburg hinaus, bereitgestellt werden könnten.

 

  •             Ein an den tatsächlichen Bedarfen orientiertes Angebot für Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen und besonderen Anforderungen, bspw. ausreichend Plätze für Rollstuhlfahrer:innen und den Einsatz von barrierefreien Fahrzeugen.

 

  •             Die Einrichtung einer Kundendialog- und Servicestelle für sämtliche Fragen und Rückmeldungen zum SEV und ein gut durchdachtes Beschilderungs- und Informationskonzept an den Haltepunkten des SEV.

 

  •             Die Möglichkeit zur Mitnahme von Fahrrädern in den Fahrzeugen des SEV (wie er z. B. auch beim Heideshuttle möglich ist).

 

  •             Eine Erhebung, in welchem Umfang das geplante Angebot überhaupt genutzt wird.

 

Gegenüber der LNVG soll darüber hinaus eine Abfrage angeregt werden, mit der ermittelt werden soll, wie hoch die Pendler:innennachfrage in der Zeit der Qualitätsoffensive unter Nutzung des geplanten SEV-Angebotes von Lüneburg in Richtung Norden und in Richtung Süden sein wird. Eine solche Abfrage soll insb. die Forderung der Hansestadt nach einer Schnellbusverbindung zwischen Lüneburg und Hannover ohne Zwischenhalt während der Qualitätsoffenisve untermauern (s. 1. Spiegelstrich). Dabei ist zu berücksichtigen, dass das Land und die Hansestadt zuletzt in einer gemeinsamen Inititaive die DB zur Einrichtung einer solchen Schnellbusverbindung aufgefordert haben. Denn es ist prinzipiell nicht nachzuvollziehen, dass die DB während der Generalsanierung 2029 für die Bereitstellung des SEV zuständig ist, aber im Rahmen der Qualitätsoffensive (mit der Generalsanierung vorgelagerten Sanierungsmaßnahmen) diese Aufgabe durch den Bund auf das Land Niedersachsen verlagert wurde. 

 

Zum Sachstand wird eine Vertreterin oder ein Vertreter der LNVG in der Sitzung vortragen.

 

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