24.04.2025 - 9 Weiterentwicklung der Jugendarbeit in der Stadt...
Grunddaten
- TOP:
- Ö 9
- Sitzung:
-
Sitzung des Jugendhilfeausschusses
- Gremium:
- Jugendhilfeausschuss
- Datum:
- Do., 24.04.2025
- Uhrzeit:
- 16:00
- Anlass:
- Sitzung
- Beratung:
- öffentlich
- Vorlageart:
- Beschlussvorlage
- Bearbeitung:
- Niklas Hampe
- Beschluss:
- ungeändert beschlossen
Beschluss:
Das Gremium fasst mehrheitlich folgenden Beschluss:
- Die Verwaltung wird beauftragt, für die Antragstellung im Förderprogramm Resiliente Innenstadt (gemäß Anlage) die bis zum 31.12.2026 erwirtschafteten Überschüsse aus dem Vermächtnisses von Sigurd Tilo Fridrich als Eigenmittel vorzusehen.
- Die Verwaltung wird beauftragt, im Förderprogramm Resiliente Innenstadt einen Antrag für den Bauabschnitt 2 (Haus der Jugend) zu stellen und vorbehaltlich positiver Bescheidung, Verhandlungen mit dem Vermieter aufzunehmen und das Vorhaben umzusetzen.
- Die Verwaltung wird beauftragt, vorbehaltlich positiver Antragsbescheidung im Förderprogramm für den Eigenanteil des Umbaus in Bauabschnitt 1 (Verwaltungsbereich) in der Haushaltsplanung 2027 entsprechende Mittel vorzusehen, Verhandlungen mit dem Vermieter aufzunehmen und das Vorhaben umzusetzen.
Die Verwaltung wird beauftragt, vorbehaltlich positiver Antragsbescheidung im Förderprogramm für die Haushaltsplanung 2027ff entsprechende Betriebskosten vorzusehen.
Beratungsinhalt:
Frau Schallar, Fachbereichsleitung des Fachbereichs 5-2 Kinder- und Jugendhilfe erläutert anhand der PowerPoint-Präsentation die Vorlage. Da die Vorlage im öffentlichen Teil der Sitzung des Jugendhilfeausschusses behandelt wird, sind die in der Vorlage enthaltenden Kosten und die entsprechende Finanzierung zusammengefasst abgebildet. Es wurde bereits mehrfach im Jugendhilfeausschuss über die Möglichkeit der Anmietung weiterer Flächen zunächst für das Jugendzentrum (JuZ) und nun auch für ein Haus der Jugend berichtet. In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses im Februar 2024 erfolgte folgender Beschluss: Vorbehaltlich der Haushaltsgenehmigung 2024 wird die Verwaltung beauftragt mit dem Vermieter des Vierortenhauses vertraglich die barrierefreie Herrichtung der Räume durch diesen zu vereinbaren und die Anmietung der beschriebenen Flächen 5 (ehemals Freiraum) sowie der Fläche 3 (ehemals Schuhladen Hess) vorzunehmen.
Die Verwaltung wird beauftragt in einem partizipativen Prozess unter der Beteiligung von Jugendlichen sowie Jugendverbänden und -vereinen eine Überarbeitung des Ansatzes der dezentralen Häuser der Jugend unter Berücksichtigung der vorgesehenen Anmietung von Räumlichkeiten im Vierortenhaus für ein zentrales Haus der Jugend zu koordinieren.
Die Herrichtung des JuZ Stadtmitte ist nahezu abgeschlossen. Es wird davon ausgegangen, dass erste Angebote in den Räumlichkeiten im Mai 2025 stattfinden. In Kürze ist ein Beteiligungsprozess geplant. Dieser soll den Jugendlichen ermöglichen, die Angebote im JuZ selber zu gestalten. Parallel wird mit einem Bautagebuch auf Social Media über den Verlauf der Umbauten fortwährend berichtet.
Es besteht die Option der kompletten Anmietung der ehemaligen Fläche des Schuhgeschäfts Hess oder von Teilbereichen. Es handelt sich hierbei um eine Verkaufsfläche mit höherliegender Lagerfläche von insgesamt 600 qm. Die Fläche verfügt über einen zentralen Haupteingang und einen Zugang zum sogenannten Atrium.
Derzeit gibt es noch kein konkretes Nutzungskonzept und keine präferierte Aufteilung der Flächen. Diese sollen entsprechend des Beschlusses zusammen mit Jugendvereinen und Verbänden geplant und entwickelt werden.
Gleichwohl wurden im Hinblick auf mögliche finanzielle Auswirkungen Annahmen getroffen.
Es hat bereits eine Begehung mit dem Stadtjugendring Lüneburg e.V. und dem Jugendforum gegeben.
Erste Überlegungen berücksichtigen Teilflächen für die Nutzung von separaten Büros für die Verwaltung. Vorstellbar wäre hier die Verortung der Mitarbeiter:innen der Jugendpflege, die derzeit in der Haagestraße in angemieteten Büroflächen untergekommen sind. Frühzeitig zeichneten sich hiergegen Bedenken des Stadtjugendrings Lüneburg e.V. ab.
Die Aufteilung der gesamten 600 qm mit einer abgetrennten Teilnutzung erscheint aus den folgenden Gründen sinnvoll:
- durch Einsparung von Betriebskosten an anderer Stelle, ist die Umsetzung aus finanziellen Aspekten günstiger zu realisieren,
- aus baulicher Sicht erscheint die Anmietung der kompletten Fläche sinnvoll, da notwendige Umbauten einfacher realisiert werden können,
- günstige Ausgangssituation bei der Mietvertragsverhandlung,
- nachbarschaftliche Verbindungen sind unkomplizierter, bei Nutzung der gesamten Fläche durch ein und denselben Mieter (Hansestadt Lüneburg).
Durch eine gut unterstützte Jugendvereins- und Verbandsarbeit könnten positive Effekte für die Stadtgesellschaft entstehen. Der zentrale Treffpunkt ermöglicht jungen Menschen, sich aktiv in der Gemeinschaft einzubringen, politische Prozesse zu verstehen und demokratische Werte zu erlernen.
Ein Haus der Jugend bietet Potential für die Vernetzung und Außenwirkung. Es bietet somit die Chance und den Raum für mehr Austausch und gegenseitiges Verständnis.
Es ist ein Ort der Begegnung, der sozialen Teilhabe und auch des Engagements und ist damit ein Ort der Förderung des Ehrenamtes, der zu einer Belebung der Innenstadt führen kann.
Den Jugendlichen soll die Möglichkeit zur Mitgestaltung der Räume gegeben werden, gleichzeitig soll die Jugendverbandsarbeit und die Identifikation von Jugendlichen mit unserer Stadt gestärkt werden. Dies setzt voraus, dass ein Konzept zur Stärkung der künftigen Jugendverbandsarbeit entwickelt wird.
In der Sitzung des Jugendhilfeausschusses im November 2023 wurden die Ergebnisse der Evaluation der Jugendarbeit in der Stadtmitte vorgestellt.
Die Räume der Finke stehen zwischenzeitlich leider nicht mehr zu Verfügung. Mit dem Salon Hansen wird nach wie vor eine gute Kooperation gelebt.
Der Stadtjugendring Lüneburg e.V. verfügt über eine Vielzahl von Mitgliedschaften von verschiedenen Vereinen und Verbänden, die auf deren Website nachzulesen sind.
Darüber hinaus nutzen verschieden Initiativen bereits regelmäßig die Räume in der Wandfärberstraße.
Die Evaluation beinhaltete ein Fazit der dezentralen Häuser der Jugend.
Demnach plädierte der Stadtjugendring Lüneburg e.V. JR für ein zentrales Haus der Jugend.
Darüber hinaus ging man davon aus, dass die rückläufige Nutzung und das Verhalten der jungen Generation ein Indiz dafür sind, dass ein zentraler und gemeinsamer Raum eine Neuausrichtung der Jugendverbandsarbeit fördern würde. Auch dies sollte konzeptionell entwickelt werden.
Durch ein zentrales Haus der Jugend ist somit anzunehmen, dass sich ganz neue eigenständige Jugendgruppen dort treffen. Dies alles wird der durchzuführende Beteiligungsprozess zeigen.
Nach einem entsprechenden Beschluss würde die Verwaltung mit der Vorplanung einen entsprechenden Antrag für das Förderprogramm Resiliente Stadt einbringen. Ein entsprechender Steckbrief wurde bereits eingereicht. Das nächste Treffen der Steuerungsgruppe findet am 30.04.2025 statt. Eine Anmietung wäre in 2027 möglich. Der Eigentümer würde bei Vorliegen einer entsprechenden Absichtserklärung der Hansestadt Lüneburg bis 2027 mit der Vermietung warten. Ein Umbau würde dann ebenfalls in 2027 erfolgen, sodass mit einem Umzug in 2028 zu rechnen ist.
Herr Hampe, Mitarbeiter der Stabsstelle 05-1 – Strategische Führungsunterstützung, erläutert, dass die verbleibenden Finanzmittel für die Anmietung der für Verwaltungsbüroräume vorgesehenen Flächen in den Haushalt eingeworben werden müssen und geht anhand der PowerPoint-Präsentation auf die Kosten- und Finanzierungsplanung ein.
Herr Prehn, beschließendes Mitglied vom Stadtjugendring Lüneburg e.V., bedankt sich bei Frau Schallar, dass eine gemeinsame Besichtigung der Räumlichkeiten ermöglicht wurde. Es bestehen unterschiedliche Vorstellungen, wie die Nutzung der Räumlichkeiten umgesetzt werden sollen. Es ist fraglich, ob die geplante Größe der Räume ausreichend sein wird, des Weiteren verzeichnet der Stadtjugendring Lüneburg e.V. ein enormes Wachstum an Raumbedarfen. Die geplanten Verwaltungsbüros reduzieren die Fläche für die Jugendlichen, auch stören diese, da die Jugendlichen dann nicht unter sich sein können. Es besteht der Wunsch nach einem gemeinsam zu nutzenden Lager, das auch abschließbar ist, um Material sicher lagern zu können.
Frau Starke, beschließendes Mitglied vom Stadtjugendring Lüneburg e.V., berichtet, dass der Stadtjugendring Lüneburg e.V. der Dachverband für 60 Vereine, Initiativen und Weiteres ist, die auf der Website des Stadtjugendrings Lüneburg e.V. abrufbar sind. Der Jugendraum, der kostenfrei zur Verfügung gestellt wird, ist so gut wie immer ausgebucht. Dem Stadtjugendring Lüneburg e.V. stehen nur wenig Lagerflächen zur Verfügung. Die neuen Räumlichkeiten sind voraussichtlich nicht genug belichtet und die Treppen verschachtelt. Das Haus der Jugend ist für den Stadtjugendring Lüneburg e.V. sehr wichtig, aber anders als beim JuZ soll es ein Haus sein, in dem die Jugendlichen ihre Arbeit selber gestalten. Auf der geplanten Fläche wäre dies so nicht umsetzbar. Die Partizipation ist ein zentraler Aspekt. Vor der Anmietung sollen die Jugendlichen mit einbezogen werden und ein bestehender Bedarf ist zunächst abzufragen. Das Anliegen wurde hierzu bereits an die Hansestadt Lüneburg herangetragen.
Frau Schallar erklärt, dass es noch kein Nutzungskonzept gibt. Dass es eine Büronutzung für die Verwaltung gibt, ist noch nicht abschließend geklärt, wäre aber ein smarter Aspekt für die Finanzierung. Die Gesamtfläche beträgt 600 Quadratmeter, davon würden 425 Quadratmeter dem Stadtjugendring Lüneburg e.V. zur Verfügung stehen. Sollten diese dem Stadtjugendring Lüneburg e.V. nicht ausreichen, müsste der Mehrbedarf konkretisiert werden. Auch muss die Finanzierung hierbei berücksichtigt werden. Ein Beteiligungsprozess ist sinnvoll und wird auch durchgeführt, sobald die Planungen konkreter werden.
Ratsherr Nowak merkt an, dass der eingeschlagene Weg richtig ist und gegenübergestellt werden muss, was aktuell an Fläche vorhanden ist und welcher Bedarf besteht. Eine Fläche von über 400 Quadratmeter für den Stadtjugendring Lüneburg e.V.in Innenstadtlage ist eine tolle Sache.
Ratsfrau Kabasci befürwortet die Begehung mit dem Jugendforum und dem Stadtjugendring Lüneburg e.V. Die Wünsche des Stadtjugendrings Lüneburg e.V. sind ernst zu nehmen, es müssen gute Kompromisse geschlossen werden. Des Weiteren möchte sie folgendes wissen:
- Sie bittet darum, auf dem Plan anzuzeigen, wo die Büros der Verwaltung geplant sind.
- Bitte an Herrn Döhrmann, Stadtjugendpfleger und beratendes Mitglied im Jugendhilfeausschuss, über die Stimmung auf dem Jugendforum zu berichten.
- Aktuell sind Lagerräume im oberen Bereich geplant. Können diese, insbesondere im Hinblick auf schwer zu tragendes Material, auch woanders geplant werden?
- Der Zeitplan sieht einen Umbau erst in 2027 vor. Durch vorhandene Finanzmittel und die Erbbauzinsen stehen Mittel zur Verfügung, könnte der Umbau nicht bereits in 2026 gestartet werden? Die Flächen wären ja frei.
Frau Schallar beantwortet die Fragen wie folgt:
- Sie zeigt auf dem Plan die geplanten Räumlichkeiten für die Verwaltung.
- Die aktuell ins Auge gefassten Flächen für die Lagerung bieten sich wegen der vorhandenen Hochregale an. Da sich die Planungen noch ganz am Anfang befinden, sind noch Änderungen möglich, die die Zugänglichkeit berücksichtigen.
- Aktuell befindet sich die Hansestadt Lüneburg im Doppelhaushalt 2025/2026. Mittel für Baumaßnahmen müssen immer im Haushalt angemeldet und beantragt werden, dies ist erst wieder für den Haushalt ab 2027 möglich. Des Weiteren sind die Kündigungsfristen der aktuell noch bestehenden Mietverträge zu berücksichtigen.
Herr Döhrmann, Stadtjugendpfleger und beratendes Mitglied der Hansestadt Lüneburg, berichtet zu Frage zwei, dass er das Jugendforum bei der Begehung zwar begleitet hat, der inhaltliche Austausch jedoch nur unter den Jugendlichen stattfand.
Frau Starke befürchtet, dass die künftig zur Verfügung stehenden Flächen nicht ausreichend sein werden. Die Räumlichkeiten sollen von den Jugendlichen auch frei nutzbar sein, unter anderem für gemeinsames Lernen, Hausaufgaben, kreatives Arbeiten und Jugendbegegnungen.
Frau Schallar erläutert, dass das Haus im Gesamten zu betrachten ist, es bietet Synergieeffekte. Mit dem Salon Hansen besteht eine sehr gute und lange Kooperation, dies könnte unter anderem auch für Musikprojekte genutzt werden. Es ist zunächst abzuwarten, wie sich die Bedarfe entwickeln und abgedeckt werden.
Ratsfrau Bauseneick möchte wissen, ob die Kostenkalkulation bei einer Mietzeit von zehn Jahren nachhaltig ist und die Mietzeit von zehn Jahren verlässlich ist. Unter welchen Voraussetzungen ist, insbesondere im Hinblick auf die zu tätigenden Investitionen, eine Verlängerung der Mietzeit möglich? Wird bei den Planungen eine flexible Nutzung berücksichtigt und wurden bereits weitere mögliche Förderungen durch Dritte geprüft?
Frau Schallar erläutert, dass der Eigentümer ein großes Interesse an einem langfristigen Mietverhältnis mit der Hansestadt Lüneburg – auch über die zehn Jahre hinaus – signalisiert hat. Die Verwaltung prüft regelmäßig, inwieweit weitere Fördermittel in Anspruch genommen werden können.
Herr Prehn bittet darum, zu gegebener Zeit eine Bedarfsanalyse zu erstellen, ob die Flächen ausreichen.
Ratsfrau Bauseneick merkt an, dass sich der Punkt C des Beschlussvorschlages im Wortlaut „….das Vorhaben umsetzen….“ wie ein Blankoscheck darstellt.
Frau Schallar erklärt, dass für den Abschluss des Mietvertrages der Beschluss vom Verwaltungsausschuss erforderlich ist. Die Punkte b und c des Beschlussvorschlages müssen vom Verwaltungsausschuss und vom Rat beschlossen werden.
Ratsherr Nowak schlägt vor, über den bestehenden Beschlussvorschlag abzustimmen.
Ratsfrau Redenius merkt an, dass der Beschlussvorschlag verständlich ist und ein Zusatz, dass im Jugendhilfeausschuss regelmäßig über den aktuellen Sachstand berichtet wird, nicht erforderlich ist, da dies selbstverständlich ist.
Anlagen
| Nr. | Name | Original | Status | Größe | |
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1
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(wie Dokument)
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1,1 MB
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