17.09.2025 - 12 Fahrradring Lüneburg: Planungen des Abschnitts ...

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Herr Hagmaier, Leitung des Bereiches 35 – Mobilität –, informiert über den aktuellen Planungsstand zum Fahrradring Lüneburg im Abschnitt Altenbrückertorstraße/ Ilmenaustraße. Seine Präsentation ist als Anlage im digitalen Informationssystem hinterlegt (Folien 32-42).

Herr Korn, beratendes Mitglied auf Vorschlag des VCD, führt zu seinem Änderungsantrag aus und bringt deutlich seine Kritik an der Stellungnahme der Verwaltung zu seinem Änderungsantrag zum Ausdruck.

 

Ratsfrau Schröder-Ehlers kritisiert die Führung des Fahrradrings insgesamt, insbesondere die Führung durch die Straße Auf dem Kauf in Richtung der Lüner Straße und ist der Auffassung, dass die Führung des Fahrradringes gegenüber der ursprünglichen Planung geändert worden sei.

 

Erster Stadtrat Moßmann verneint dies und erläutert die Entwicklung der Bezeichnung „Fahrradring“ seit der Ursprungsbeschlussfassung in 2020. Mit dem Beschluss des Rates zum Doppelhaushalt 2025/2026 seien Mittel für den Fahrradring verfügbar.

 

Herr Hagmaier erläutert noch einmal die Ursprungsvorlage aus 2020, bereits damals sei die jetzige Führung für den Radverkehr festgelegt worden. Die Straßen Rosenstraße und An den Brodbänken seien als Fußgängerzone nicht geeignet, eine Bevorrechtigung des Radverkehrs herbeizuführen.

 

Frau Schröder-Ehlers fragt, ob aus dem Platz, der in der vorgestellten Planung für Fahrradbügel vorgesehen sei, nicht eher Stellplätze geschaffen werden könnten. Sie spricht sich für mehr und nicht weniger innenstadtnahe Stellplätze aus.

 

Herr Hagmaier erläutert die Platzproblematik, insbesondere für den Fußverkehr. Die Umwandlung von Quer- in Längsparken hätten mit den aktuellen technischen Regelungen entweder den Fortfall der Fußwege auf der westlichen Seite oder eine nicht unerhebliche Verschmälerung der ilmenauseitigen Fußwege zur Folge. Der Platz für die vier vorgesehenen Fahrradbügel entspräche nicht einmal der Größe eines einzigen Stellplatzes.

 

Ratsfrau Kabasci erinnert daran, dass der Ursprungsbeschluss in 2020 eine Umgestaltung der Ilmenaustraße für 2021 vorgesehen habe und hält eine Beschlussfassung zur heute vorgelegten Vorlage für überfällig. Sie priorisiere die Variante Längsparken und halte die Verlagerung von parkenden Kfz in Parkhäuser für sinnvoll zur Attraktivitätssteigerung der Innenstadt. Weiter fordere sie sichere Abstellmöglichkeiten für Fahrräder.

 

Herr Wenk, beratendes Mitglied auf Vorschlag des ADFC, unterstützt den Änderungsantrag des VCD. Eine durch den ADFC verantwortete Zählstation habe bis etwa 2000 Kfz/Tag in der Ilmenaustraße gezählt. Beobachtungen vor Ort hätten gezeigt, dass ein Teil davon Parksuchverkehr sei. Herr Wenk spricht sich für die Beibehaltung von Behindertenparkplätzen aus. Er führt an, dass sich in der Nähe der Ilmenaustraße zwei Parkhäuser befänden, so dass ausreichend Parkflächen zur Verfügung stünden.

 

Herr Siewert, beratendes Mitglied auf Vorschlag des IHK, begrüßt den Vorschlag der Verwaltung als guten Kompromiss zwischen den Belangen der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden. Er hebt hervor, dass die vorgestellte Entwurfsplanung insbesondere die Aufenthaltsqualität verbessere.

Herr Dau, beratendes Mitglied auf Vorschlag des AStA, begrüßt die Erweiterung des Fahrradrings. Er hält das Längsparken auch aus Gründen der Aufenthaltsqualität für erstrebenswert, da sich in der Ilmenaustraße ein schöner Grünstreifen befinde.

Ratsherr Schultz stellt klar, dass die SPD im Stadtrat bisher immer der Umsetzung des Fahrradrings zugestimmt habe, sie sei auch dem Radentscheid beigetreten. Er bittet um Auskunft zum Stand der Fördermittelbewilligung. Er folge dem Vorschlag der Verwaltung.

 

Ratsherr Soldan bemerkt, dass für Anwohnende und Besuchende der Physiotherapie-Praxis Stellplätze zur Verfügung stehen sollten. Er erkundigt sich nach den Details der Gehweggestaltung auf der Ostseite.

 

Herr Hagmaier betont noch einmal, dass die hier vorgestellte Planung eine Entwurfsplanung sei. Finale Festlegungen in Detail gäbe es zu diesem Stand der Planung nicht und Vorschläge könnten im weiteren Verlauf noch eingebracht werden, z.B. konkrete Materialverwendung für den Gehweg. Auch eine Zeitachse für Ausschreibung, Vergabe und Umsetzung sei noch nicht bestimmt. Eine Fahrradabstellanlage sei in der Neuen Sülze angedacht, die Ilmenaustraße biete auch kein auskömmliches Platzangebot für eine solche Anlage.

Er könne zum heutigen Tag keine Auskunft zum Stand der Fördermittelbewilligung geben. Der Fördermittelgeber sei leider mit seiner Entscheidung im Verzug. Er rechne mit einem Bescheid im Oktober 2025.

 

Ratsherr Lühmann berichtet, dass er aktuell die Meinung der Gewerbetreibenden in der Ilmenaustraße eingeholt habe. Diese hätten Wünsche nach einer Ladezone, nach einer verbesserten Aufenthaltsqualität (z.B. Parkbänke) und Parkmöglichkeiten geäußert. Außerdem sei die Sichtachse am Kreuzungspunkt Altenbrückertorstraße und Ilmenaustraße durch die Wertstoffcontainer eingeschränkt, hierfür sei ein anderer Standort sinnvoll.

 

Herr Korn erinnert an den Beitritt des Rates zum Rad- und Klimaentscheid. Eine Verzögerung in der Umsetzung des Fahrradringes konterkariere die Ziele dieser Entscheide. Er vermisse in der augenblicklichen Diskussion die Auseinandersetzung mit den Argumenten aus dem Änderungsantrag des VCD, er halte eine Verengung allein auf die Parkplatzproblematik für fatal. Er bittet um eine Zustimmung zu dem Änderungsantrag des VCD.

 

Ratsherr Gerlach erklärt die Ablehnung der CDU zu beiden Beschussvorschlägen aus Gründen der angespannten Haushaltslage und des Wegfalls von Parkplätzen.

 

Ratsfrau Redenius verweist auf den Beschluss zum Fahrradring in 2020 und spricht sich für die Variante des Längsparkens aus.

 

Herr Mädge, beratendes Mitglied auf Vorschlag des Seniorenbeirats, plädiert nachdrücklich, dass ältere Menschen weiterhin die Innenstadt erreichen und dort mobil sein können. Idealerweise verkehre ein Elektrobus als Ringverkehr in der Innenstadt im 10-Minuten-Takt. Erst dann könnten Parkplätze entfallen.

Ratsherr Gros weist daraufhin, dass die Variante des Längsparkens ein Vorteil für die Verkehrssicherheit darstelle.

 

Erster Stadtrat Moßmann möchte der Klärung der aufgeworfenen Fragen nachgehen, um eine entscheidungsreife Vorlage vorlegen zu können. Dies seien insb. die Fragen nach dem Bedarf der Gewerbetreibenden im Umfeld der Ilmenaustraße sowie der Bedarf der Bewohner in dem Bewohnerparkbereich, in dem sich die Ilmenaustraße befindet. Er zieht aus diesem Grund die Vorlage der Verwaltung zurück und sagt eine erneute Vorlage in der nächsten Sitzung des Mobiliätsausschusses zu.

 

Ausschussvorsitzende Redenius kritisiert dieses Vorgehen und benennt es in Anbetracht der bereits stattgefundenen und zeitintensiven Diskussion für ineffizient.

 

Nachtrag: Die Hansestadt Lüneburg wurde per Mail am 26.09.2025 darüber informiert, dass ein Zuwendungsbescheid ergehen wird.

 

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Anlagen zur Vorlage

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