30.11.2006 - 6 Berufung eines ehrenamtlichen Beauftragten für ...

Beschluss:
ungeändert beschlossen
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Beschluss:

 

Der Kultur- und Partnerschaftsausschuss empfiehlt Verwaltungsausschuss und Rat der Stadt Lüneburg einstimmig, folgenden Beschluss zu fassen:

 

Als neuer ehrenamtlicher Beauftragter für die Förderung der plattdeutschen Sprache in Lüneburg wird Herr Klaus-Dieter Bossow, wohnhaft in 21394 Kirchgellersen, benannt.

 

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Beratungsinhalt:

 

Stadtdirektor KOCH stellt Herrn Bossow vor und teilt mit, der Landschaftsverband setze sich seit 2001 für die Einsetzung von Plattdeutschbeauftragten in den Kommunen ein. Davor habe sich die offizielle Förderung der plattdeutschen Sprache eher auf die Schulen beschränkt.

 

Herr BOSSOW stellt kurz seinen beruflichen Werdegang als Lehrer und als Rektor an der Igelschule dar. Inzwischen sei er pensioniert und setze sich schon seit einiger Zeit im Landkreis ehrenamtlich als Beauftragter für die plattdeutsche Sprache ein. In Norddeutschland verstehe zwar noch rd. 80% der Bevölkerung Plattdeutsch, sprechen könnten diese Sprache aber nur noch etwa 20%, dabei handele es sich meist um Ältere. Ein Problem, das fast zum „Aussterben“ der Mundart beigetragen habe sei, dass Plattdeutsch früher häufig als unfein und „bäurisch“ angesehen wurde und deshalb von vielen, die sich als höher gestellt ansahen, abgelehnt wurde.

Heutzutage sei zur Förderung der Sprache insbesondere die Zusammenarbeit mit den Kindergärten und Grundschulen außerordentlich wichtig, da die Kleineren die Mundart unglaublich schnell lernten. In einigen Kindergärten werde zum Beispiel bereits an einem Wochentag oder zu bestimmten Zeiten mit den Kindern nur Plattdeutsch gesprochen. Herr BOSSOW berichtet über Aktivitäten, die er bereits durchführt, wie das Übersetzen von Kinderbüchern ins Plattdeutsche, das Erstellen einer Broschüre über plattdeutsche Aktivitäten und Ansprechpartner in Stadt und Landkreis Lüneburg, regelmäßige Treffen mit den Plattdeutschbeauftragten anderer Kommunen u.a. sowie über weitere Planungen und Ideen für die Zukunft. Seine Arbeit sei zwar ehrenamtlich, er benötige jedoch eine Aufwandsentschädigung für die daraus entstehenden Kosten, wie z.B. Bücherbeschaffungen für Kindergärten, Druckkosten, Reisekosten etc.. Er beantwortet Fragen der Ausschussmitglieder.